Huhn oder Ei?

Ein paar Tipps für Firmengründerinnen und Gründer.

Schon einen ersten Auftrag an der Angel zu haben in der Gründungszeit ist ein tolles Gefühl. Es gibt einem Sicherheit und Bestätigung in seinem Vorhaben. Doch was, wenn schon mehrere Anfragen da sind, bevor man richtig gegründet hat? Ein paar Tipps aus meiner Erfahrung mit dem Gründen.

Datum:

12.5.2022

Autor/in:

Charlotte

Zum ersten Mal hatte ich gegründet, da war ich 26 Jahre jung. Als «Gründung» würde ich das im Nachhinein allerdings nicht bezeichnen. Es war mehr ein überzeugtes Reinrutschen in ein paar Grafik-Auftragsanfragen aus meinem Umfeld, kombiniert mit einer gewissen Unzufriedenheit im Angestelltenverhältnis. Kaum weg vom alten Arbeitgeber standen bereits schon die ersten Deadlines für Auftragsabgaben in meinem Notizbuch. Das nötigste an Soft- und Hardware war da, ein Tisch und Strom ebenfalls – und zum Telefonieren würde das private Natel ja für's Erste reichen. Schliesslich stand ich finanziell unter Druck, die Zufriedenstellung meiner ersten Kunden hatte absolute Priorität.

Diesen Fehler hatte ich gemacht

So schob ich «interne Traktanden», die nichts mit Aufträgen zu tun hatten vor mir her, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf «Das mache ich dann mal, wenn ich weniger zu tun habe». Meine Website war nicht mehr als eine digitale Visitenkarte, mit Angaben zu Name, Tätigkeit, und Kontaktinfos. Ich hatte zwar ein Logo, aber kein Erscheinungsbild. Ein no-Go für jemanden, wie mich, die aus der Kommunikationsbranche kommt und mit Vorbild vorangehen sollte.

Heute weiss ich: Ein durchdachter und in sich abgeschlossener Auftritt zum Start ist zentral bei der Positionierung des eigenen Angebots.

Ideen hätte ich eigentlich viele gehabt. Welche Haptik mein Briefpapier haben sollte. Wie ich an Veranstaltungen gehen würde und da meine extradicken, mit Blindprägung und Spezialfarben bestückten Visitenkarten verteile, auf der dann die URL zu meiner bestechend durchgestalteten Website stehen würde. Doch es kam in drei Jahren Selbstständigkeit nie dazu, dass auch nur eine dieser Ideen Realität geworden wäre. Wozu denn, mag man sich jetzt denken, wenn die Aufträge ja auch so reinkommen? Heute weiss ich: Ein durchdachter und in sich abgeschlossener Auftritt zum Start legt den Grundstein für eine erfolgreiche Marktpositionierung.

Eine eigene Identität gibt Sicherheit

  • Schreibe einen Businessplan, wo deinen USP, deine Ziele und deine Vision festlegst. Das hilft dir auch enorm, wenn du den Content für deine Website erstellen musst.
  • Nimm dir genug Zeit, die Inhalte deiner Website aufzubereiten. Gut verstichwortete Texte helfen bei der Suchmaschinen-Auffindbarkeit, gute Bilder behalten Nutzer auf deiner Seite.
  • Richte deine Kommunikationskanäle ein und bereite die ersten paar Posts bereits vor.
  • Visitenkarten aus Papier sind zwar längers je mehr etwas oldschool – sie geben deiner Firma aber auch im analogen Auftritt eine Identität.